Bemaltipps für Mechs/LRJ

Bemal- und Basteltipps 

Mein allererster Schritt ist immer der, dass ich mir zunächst überlege, wie ich das Modell bemalen möchte.
Mir ist es dabei sehr wichtig, dass der rollenspiel-technische Hintergrund des Modells stimmig ist.

Im Folgenden habe ich mir Gedanken darüber gemacht, einen Luftraumjäger der Arkab-Legion zu bauen und zu bemalen. 

Also habe ich mir zunächst den in den Kurita-Hausbüchern beschriebenen rollenspieltechnischen Hintergrund der Arkab-Legionen genauer angesehen (Warnung: Es folgt zwei Passagen mit Hintergrundinfos. Wer sich das Durchlesen dieser ersparen möchte, kann gleich zu Punkt 3 springen).

1. HINTERGRUND AZAMI
Die Arkab-Legionen werden vom Volk der Azami gestellt.

Die Azami sind eine religiöse Gemeinschaft, welche mit dem Draconis Kombinat verbunden ist. Abstammend von nordafrikanischen muslimischen Stämmen, darunter die Tuaregs, die Hausas und die Fula, entstanden die Azami im 21sten Jahrhundert. Eine verheerende virale Seuche hatte den afrikanischen Kontinent befallen, der die Körper der Betroffenen ausdörrte und mumifizierte Leichen zurückließ. Zeitgleich trafen Missionare aus dem Iran ein, welche die schiitische Auslegung des Islams propagierten. 
Angesichts der katastrophalen Umstände schlossen sich die Überlebenden zusammen, nahmen den schiitischen Glauben an und nannten sich fortan "Azami".
Die Azami gehörten auch zu den ersten Muslimen, welche im 25sten Jahrhundert Terra verließen, um andere Planeten zu besiedeln.
Zu den ersten Azami-Kolonien gehörten die Planeten Markab und Albalii. Später kamen Al Na'ir, Algedi, Dabih, Rukbat und Shitara hinzu.

Unglücklicherweise gerieten die Azami-Welten in den Fokus des entstehenden und sich rasant ausbreitenden Draconis-Kombinates. Im 26ten Jahrhundert befahl die herrschende Von-Rohrs-Familie die Anektion und Assimilation der Azami-Welten.
Die Draconier wurden zunächst vom fanatischen Widerstand der Azami-Krieger überrascht. Doch es war abzusehen, dass die technische Überlegenheit des Draconis Kombinates  die Azamis schließlich niederringen würde.
Doch dann trat ein unerwarteter Verbündeter an die Seite der Azamis: Der Virus, der einst auf Terra ihre Vorfahren dezimiert hatte, existierte in den Azamis weiter. Sie waren immun gegen die Krankheit - nicht jedoch die Invasoren. 
Die gesamten Invasionsstreitkräfte wurde dahingerafft und die Azamis erbeuteten modernste militärische Hardware. 
Bevor das Oberkommando des Kombinates neue Invasionstruppen aussenden und eine Immunisierung der eigenen Truppen durchführen konnten, wurde die von Rohrs-Dynastie in der McAllister-Rebellion gestürzt, welche wieder die Kurita-Dynastie an die Macht brachte.
Diese Gelegenheit ausnutzend, entsandten die Azami im jahr 2516 eine Delegation nach Luthien, um einen friedlichen Anschluss auszuhandeln.

Den Azami wurde die volle Autonomie über ihre Welten gewährt. Das Kombinat erlaubte den Azami das Festhalten an ihren Glauben. Dies war aber auf die Azami-Planeten beschränkt und eine Missionierung anderer Planeten untersagt. 
Im Gegenzug mussten die Azami die Bodenschätze ihrer Planeten ausschließlich dem Kombinat verfügbar machen, sowie Kampftruppen abstellen.
Das kämpferische Talent der Azami erkennend, wurden die Krieger an modernen Waffensystemen ausgebildet. Die drei Mechregimenter der Azami, die Arkab-Legionen, sind auf blitzartige Überfall- und Aufklärungseinsätze spezialisiert.

2. HINTERGRUND ARKAB-LEGIONEN

Die Einheitsfarben der Arkab-Legionen sind sandfarben oder dunkelgrün.
Kampfgeräte der Arkab-Legionen müssen augrund ihres Autonomie-Status keine Hoheitszeichen des Draconis-Kombinates tragen. Stattdessen führen sie die Regimentsfarben der Arkab-Legion ins Feld: Einen sechszackigen weißen Stern auf schwarz-gelbem Hintergund.
Die Legionen sind normalerweise auf ihren Azami-Heimatwelten stationiert. Je nach Bedarf an der Front werden die Arkab-Legionen ausgesandt, wo sie benötigt werden und haben zahlreiche Operationen gegen das Lyranische Commonwealth und die Vereinten Sonnen durchgeführt.

Die Arkab-Legionen müssen ihre Ausrüstung und ihren Nachschub von der DCMS erwerben und warten selbstständig ihre Waffensysteme. Dea draconische Nachschubamt bietet typischerweise ältere Kampfmodelle zum Kauf an.
Entsprechend ihrem Einsatzprofil bevorzugen sie leicht zu wartende Geräte und solche, die möglichst munitionsunabhängig operieren können.

Jeder Arkab-Legion ist ein Team von Verbindungsoffizieren des kuritistischen Geheimdienstes, der ISF, angegliedert.

Oft sind an den Kampfgeräten der Arkab-Legionen religiöse Texte und Symbole angebracht. 
3. SL-15 Slayer

Angesichts der Hintergrundinformationen fiel meine Wahl auf die SL-15 Slayer. 

Dieser Luftraumjäger gehört zu den ältesten im Kombinat produzierten LRJ. 
Der Treibstofftank der Slayer ist doppelt so groß wie die anderer LRJ und sie ist zudem, mit Ausnahme der AC10, ausschließlich mit Lasern ausgestattet. 
Das alles passt ebenfalls gut zu dem Arkab-Hintergrund, sich mit einfach zu wartenden und lang ausdauernden Modellen auszurüsten.

Mit einem Dremel habe ich nicht nur die Vertiefung zum Ansetzen der Fightbase erweitert, sondern auch die drei Triebwerksöffnungen ausgebohrt.

Die Hexbase bekam einen magnetischen Boden, da ich die Modelle gerne in Blechdosen aufbewahre und sie nicht hin und herrutschen können.
4. Dremel
Mit einem Dremel habe ich Triebwerksöffnungen sowie ein Loch für die Standbase gebohrt.
Achtung: Bitte auf Sicherheitsmaßnahmen achten (Schutzbrille usw)! 
5. Farben und Bemalschema

Ich plante, die Slayer nahezu ausschließlich per Drybrush (Trockenbürsten) zu bemalen.
Hierzu wird ein Pinsel mit der Farbe versehen und diese dann an einem Papiertuch fast komplett ausgewischt. Dennoch sind genug Reste vorhanden, dass man mit dem "Bürsten" der Oberfläche das Modell bemalen kann. Der Vorteil ist der, dass Details so erhalten bleiben.

Zunächst wurde die Slayer schwarz grundiert (ich benutze hierzu den Chaos-Black-Grundierspray von Games Workshop).

Bei den Acryll-Farben ziehe ich in der Regel Valleyo-Farben vor. 
Für Glanzeffekte (Cockpitscheiben, Nasenpartie usw.) benutze ich Humbrol-Glanzlack. 

Die Unterseite der Slayer wurde blassblau bemalt.
Die Oberseite zunächst mit einer hellen Sandfarbe, dann leicht Braun und dann wieder mit Sand. 

Beim Cockpit und der Nase habe ich ohne Trockenbürsten gearbeitet:
Die Cockpitscheibe zunächst mit einem dunkleren Hellblau und anschließend die obere Partie mit einem helleren Hellblau. Das gibt einen dreidimensionalen Effekt. 
Die Nase und die Triebwerke wurden schwarz bemalt.
Das Triebwerks-Innere Rot, ebenso die beiden Leuchten an den Tragflächen.

Mit einem 0,1 mm-Rapidograph-Tuschestift habe ich die inneren Konturen der Cockpitscheiben nachgezeichnet.
6. Abziehbilder

Als alter Modellbauer bin ich ein Fan von Abziehbildern. Sie verleihen dem Modell das besondere Extra. Insbesondere bei technischen Modellen, wie Flugzeugen oder Mechs wirken identische und symmetrische Abziehbilder besonders gut.

Gemäß des Hintergrunds der Slayer besorgte ich mir 
  • Arkab-Hoheitszeichen (von fighting pirannha graphics)
  • Abziehbilder mit religiösen Motiven aus dem Spielsystem Infinity/Fraktion Haqqislam (von plast craft games)
  • Iranisch/Arabische Zahlen und schiitische Symbole über Abziehbilderbögen für F-14 Tomcats und Su-24 der iranischen Luftwaffe (von Print Scale)
7. Das Ergebnis

Nach Anbringen der Abziehbilder habe ich das Modell zunächst mit einer Matt-Farblos-Acrylfarbe überzogen. Dies unter anderem auch deshalb, um die Abziehbilder final zu fixieren und zu schützen. 
Danach habe ich die Cockpitscheiben, die Nase und die Leuchten an den Tragflächen mit Glanz-Farblos überzogen.

Das Ergebnis ist eine SL-15 Slayer der Arkab-Legion, welche von den zahlreichen Einsätzen gezeichnet und dennoch voll kampfbereit ist.
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